Nachhaltigkeit

“Fahrradproduktion
muss nachhaltiger sein”

Andries Gaastra hat eine beeindruckende Erfolgsbilanz. Wie sieht er mit seinem Wissen und seiner Erfahrung die Zukunft unserer Branche? Nun, kritisch. Seiner Meinung nach müssen die Hersteller nachhaltiger produzieren. Denn das ist gesellschaftlich gewollt und es spart Kosten.

Es ist daher klar, dass strukturelle Veränderungen notwendig sind. Die Hersteller müssen an ihrem Logistikprozess und ihrer Nachhaltigkeit arbeiten. Vor zehn Jahren war das schon ein Thema. Es ist immer noch eines, und es wird in zehn Jahren wieder eines sein, wenn nichts getan wird. Die Gesellschaft verlangt, dass Sie nachhaltiger arbeiten, und das ist möglich.

Das Problem ist vielschichtig, lässt sich aber im Wesentlichen auf die Art und Weise zurückführen, wie die Produktion abläuft. Als Hersteller von Fahrrädern haben Sie etwa 50 Grundmodelle. Sie bieten diese in vier Rahmengrößen an. Und auch in einer Reihe von Farben. Sie haben also 400 Fahrradvarianten. Wenn Sie mit weniger Varianten auskommen können, haben Sie als Hersteller

deutlich weniger Produktions- und Logistikvorgänge, was niedrigere Kosten und ein viel nachhaltigeres Geschäft bedeutet. Aber auch der Einzelhändler profitiert. Sie benötigen deutlich weniger Ausstellungsfläche und können Ihre Fahrräder schneller ausliefern lassen, da weniger Varianten auf Lager gehalten werden müssen.

Im Kontext der Nachhaltigkeit hinterfrage ich nun auch die Produktion in Fernost. Die Produktion in Europa mag teurer sein, aber als Hersteller haben Sie auch viel geringere Transportkosten.

[Quelle: H. Hoitink, Tweewieler Sept. 2020]

Nachhaltigkeitsvorteile durch ISP

Konven-
tionell:
ISP
Sparen:
Einzigartige Basis-Modelle 50 50
x   Farben pro Modell 2 2
Einzigartige Modelle 100 100
x  Größen pro Modell 4 1
End- / Fakturiermodelle 400 100
→ Wiederholungsmodelle 300 0
→ Sparen 0 % 75 %
DuurzaamImagoBNA

Diese Tabelle verdeutlicht die Vorteile von Fahrrädern mit ISP gegenüber einem herkömmlichen Fahrradprogramm. Das Ergebnis ist eine erhebliche Modelleinsparung, die die Nachhaltigkeit in der gesamten Logistikkette deutlich erhöht.

Konventionell

In diesem Beispiel handelt es sich um einen konventionellen Fahrradanbieter mit einem Programm von 50 verschiedenen Grundmodellen und durchschnittlich 2 Farben pro Grundmodell. Da unterschiedliche Rahmengrößen verwendet werden, gehen wir von durchschnittlich 4 Größen pro Grundmodell aus. Das Ergebnis ist, dass wir am Ende 400 End- oder Fakturiermodelle haben. Von diesen sind 100 verschieden und der Rest sind nur Wiederholungen. Diese 300 geforderten Wiederholungsräder bieten kein zusätzliches Erlebnis im Laden, denn nur mit den ersten 100 verschiedenen Modellen kann man im Markt gegen die Konkurrenz wirklich punkten. Trotzdem müssen sie allesamt gelagert, hantiert und schließlich veräußert werden, sowohl beim Hersteller als auch beim Händler! Ein solcher Prozess ist daher extrem langwierig, was bedeutet, dass eine Reihe schlecht verkäuflicher Größen zwangsläufig einen verlustbringenden Nachlass erhalten werden.

Fazit: Von Nachhaltigkeit kann keine Rede sein!

ISP Sparen

In diesem Beispiel zeigen wir das Kosteneinsparungspotenzial von ISP im Vergleich zu einem herkömmlichen Sortiment. Wenn wir die gleichen 100 basis-Modelle des vorherigen Beispiels und das 1 bike fits all ISP-Prinzip verwenden, erhalten wir am Ende 100 basis- oder Endmodelle und keine Wiederholungsmodelle. Dies führt zu einer Einsparung von 75 % bei der Anzahl der End-Modelle! Diese Einsparungen werden in der gesamten Lieferkette vom Rahmenlieferanten, dem Hersteller, dem Importeur, dem Händler bis hin zum Verbraucher sichtbar sein. Neben dem Einspareffekt kann der Gewinn noch weiter steigen, weil wir automatisch auch eine zusätzliche Steigerung der Umschlagshäufigkeit erreicht haben.

Fazit: Durch diesen Effekt erhält die Nachhaltigkeit einen enormen Schub, der sich zweifellos positiv auf die Umwelt - unseren Planeten - auswirken wird. Apropos mehr Nachhaltigkeit in der Fahrradindustrie!